Archiv der Kategorie: al-Wabil as-Sayyib..

Die List

Ibnul-Qayyim sagte:

Es gibt nichts, was Allah auferlegt hat, ohne dass der Schaytan seine Wege hat damit umzugehen, entweder indem er (Menschen) zum Rückfall und zu Nachlässigkeit, oder zu Übertreibung und Ausschweifung neigen lässt.
Es ist ihm egal, welchen dieser zwei Fehler ein Mensch begeht. So nähert er sich einem Menschen und prüft sein Herz, und wenn er ihn faul, nachlässig und nachgiebig findet, zieht er mit.
Er hält ihn zurück und hindert ihn daran Dinge zu tun; er macht ihn faul, gleichgültig und nachlässig, und ermuntert ihn dazu nach alternativen Auslegungen zu suchen, nach der Hoffnung auf Vergebung usw., bis der Mensch aufgibt all jene Dinge zu tun, die ihm auferlegt wurden.

Doch wenn er sieht, dass eine Person vorsichtig und ernsthaft ist, und dass er eifrig und tüchtig ist, verzweifelt er in dieser Hinsicht Erfolg zu haben. Also treibt er ihn dazu sich übermäßig zu bemühen, und lässt ihn denken, dass das nicht ausreichend ist, und dass er höhere Ambitionen hat, und dass er mehr tun muss als andere.
Er sagt, geh nicht schlafen, wenn andere schlafen gehen; brich dein Fasten nicht, wenn andere ihr Fasten brechen; lass nicht nach, wenn andere nachlassen; wenn einer von ihnen seine Hände und sein Gesicht dreimal wäscht, dann solltest du sie siebenmal waschen; und wenn jemand Wudhu für jedes Gebet macht, dann solltest du Ghusl dafür machen, und noch andere Arten der Übertreibung und der Maßlosigkeit.

Er lässt ihn zu Extremen gehen und vom geraden Weg abweichen, genauso wie er die erste Person zurückfallen und nichtmal in die Nähe davon kommen lässt. Sein Ziel bei beiden Fällen ist es, sie vom geraden Weg abzubringen. Den einen hält er davon ab sich diesem zuzuwenden oder irgendwie anzunähern , und den anderen lässt er zu weit gehen und die Linie überschreiten.

Auf diese Weise sind viele Menschen in Versuchung, und nichts kann eine Person davor retten, außer tiefsitzendes Wissen, Glauben, und die Kraft ihm (Schaytan) Widerstand zu leisten, und das Festhalten am Mittelweg.

Und Allah ist derjenige, dessen Hilfe wir suchen.

[Übersetzt aus dem Englischen; al-Wabil as-Sayyib min al-Kalim at-Tayyib]

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Zwei Diener – Zwei Welten

Jemand, der sich im Gebet, entweder mit seinen Augen oder seinem Herzen abwendet, gleicht einem Mann, den der König zu sich bestellt und vor sich gesetzt hat, und gerade als der König seinen Namen ruft und ihn anspricht, dreht sich der Mann, nach links und rechts, von ihm weg, und sein Herz wendet sich ab. Und da sein Herz abwesend ist, versteht er nichts von dem, was der König zu ihm sagt. Was sollte dieser Mann vom König dafür erwarten? Sollte er nicht zumindest annehmen, den Palast – zurückgewiesen, verstoßen und ohne Beachtung – zu verlassen?

Dieser Betende gleicht keineswegs demjenigen, dessen Herz zugegen ist; im Gebet zu Allah gerichtet, und der Erhabenheit des Einen, vor Dem er steht, so bewusst, dass sein Herz mit Ehrfurcht erfüllt ist, sein Kopf sich neigt, und er sich vor seinem Herrn schämen würde, jemanden anderen anzusehen oder sich abzuwenden.

Bezüglich dieser zwei Gebete sagte Hasan bin ’Atiya: „Zwei Männer können das Gebet Schulter an Schulter verrichten, und dennoch liegt zwischen ihren zwei Gebeten eine Kluft, so groß wie die Entfernung zwischen Himmel und Erde. Dies, weil einer von ihnen sein Herz Allah zugewandt hat, während der andere vergesslich und unachtsam ist.“

[Übersetzt aus dem Englischen, al-Wabil as-Sayyib min al-Kalim at-Tayyib von ibn Qayyim]

-Fünf Stufen-

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-Fünf Stufen-

In Bezug auf das Gebet, gibt es bei den Menschen fünf Stufen.

[Auf der niedrigsten Stufe ist] der, der seiner eigenen Seele Unrecht tut; der nachlässig ist, der seine Waschung, die Zeiten, die Rahmenbedingungen und die wesentlichen Bestandteile des Gebetes verkürzt.

Auf der zweiten Stufe ist der, der die Zeiten, Regeln und Bestandteile des Gebetes einhält; der die Gebetswaschung einhält, aber von Ablenkungen gehindert wird, denen er aufgrund seines Mangels an innerer Kraft nicht widerstehen kann.

Auf der dritten Stufe ist der, der sich an die Grenzen und wesentlichen Bestandteile des Gebetes hält, und gegen die Ablenkungen ankämpft. Diese Person ist mit den Bemühungen gegen seinen Feind beschäftigt, „damit er ihn seines Gebetes nicht beraubt“. Im Gebet ist er im Kampf (jihad).~

Auf der vierten Stufe ist der, der im Gebet steht und sich an alle Voraussetzungen, wesentlichen Bestandteile und Grenzen hält. Sein Herz ist darin vertieft, die Regeln und Voraussetzungen des Gebetes zu bewahren, „damit er nichts auslässt“. Genau genommen wird das Verrichten des Gebetes, so wie es sich gehört, vollends und perfekt, zu seinem einzigen Anliegen. Auf diese Weise, nimmt die Sorge um das Gebet und um die Anbetung Allahs, sein Herz völlig in Anspruch.

Auf der fünften Stufe ist der, der das Gebet auf die gleiche Art wie der Vierte verrichtet, aber darüber hinaus sein Herz vor seinen Herrn legt. Somit betrachtet er Gott – immer wachsam vor Ihm, erfüllt von Seiner Liebe und Herrlichkeit – so als ob er Ihn sehen würde, und direkt vor Ihm stehen würde. Daher verschwinden die Ablenkungen, indem der Schleier zwischen ihm und seinem Herrn gehoben wird. Der Unterschied dieser Person in seinem Gebet zu allen anderen ist so groß, wie die Distanz zwischen Himmel und Erde, denn er ist im Gebet [nur] mit seinem Allmächtigen Herrn beschäftigt, worin er die Quelle seiner Freude findet.

[Von diesen fünf Personen], wird die erste bestraft, die zweite verwarnt, die dritte erlöst, die vierte belohnt, und der fünften wird die Nähe seines Herrn zuteil – denn die Quelle seiner Freude lag im Gebet. Und wen immer das Gebet im Diesseits erfreut, der erfreut sich der Nähe seines Herrn im Diesseits und Jenseits. Und wer Freude bei Gott findet, erfreut andere (im Gegenzug). Aber wer dies nicht tut, verlässt die Welt als ein Verlierer.

[Übersetzt aus dem Englischen, al-Wabil as-Sayyib min al-Kalim at-Tayyib von ibn Qayyim]

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Die gute Tat, die zur Hölle führt‏

Einer der Salaf sagte: „Wahrlich ein Diener begeht eine Sünde, durch die er ins Pardies eingeht; und ein anderer verrichtet eine gute Tat, durch die er ins Feuer eingeht.“
Es wurde gefragt: „Wie kommt das?“
So antwortete er: „Derjenige, der die Sünde beging denkt ständig daran, was ihn dazu veranlasst sie (die Sünde) zu fürchten, zu bereuen, darüber zu weinen und sich deshalb vor seinem Herrn, dem Erhabenen, zu schämen. Er steht vor seinem Herrn mit gebrochenem Herzen und gesenktem Haupt voller Demut. So ist diese Sünde für ihn nützlicher als viele gehorsame Taten, da sie ihn dazu brachte Demut und Ergebenheit zu zeigen, was zum Glück und Erfolg des Dieners führt; in so einem Ausmaß, dass diese Sünde für ihn zum Grund wird ins Paradies einzutreten.
Was den betrifft, der gute Taten verrichtet, so sieht er diese gute Tat nicht als eine Gunst von seinem Herrn. Vielmehr wird er arrogant, staunt über sich selbst und sagt: „Ich hab dies und dies, dies und dies vollbracht.“ Wodurch seine Selbstverherrlichung, sein Stolz und seine Arroganz steigt; in so einem Ausmaß, dass dies der Grund seiner Vernichtung wird.

[Al-Wabilus-Sayyib min al-Kalimit-Tayyib ( p. 15) von ibn al-Qayyim]

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